St. Helena auf der Karte vom GEOQUIZ eingezeichnet

St. Helena: Die abgeschiedene Insel im Südatlantik


St. Helena, eine abgelegene Insel im Südatlantik, ist ein britisches Überseegebiet, das für seine beeindruckende Natur, seine maritime Geschichte und als letzter Exilort von Napoleon Bonaparte bekannt ist. Die Insel liegt fernab der modernen Welt und bietet eine einzigartige Mischung aus historischen Stätten, unberührter Landschaft und einer entspannten Lebensweise.


Geografische Lage und Klima


St. Helena liegt etwa 1.950 Kilometer westlich der Küste Afrikas und rund 4.000 Kilometer östlich von Südamerika. Sie gehört zur Inselgruppe, die auch Ascension und Tristan da Cunha umfasst, und erstreckt sich über eine Fläche von etwa 121 Quadratkilometern.


Das Klima ist subtropisch und gemäßigt, mit milden Temperaturen das ganze Jahr über. Die Sommermonate (Dezember bis März) sind warm, mit Durchschnittstemperaturen zwischen 20 und 27 °C, während die Wintermonate (Juni bis September) kühl, aber angenehm sind, mit Temperaturen zwischen 16 und 21 °C. Der Niederschlag konzentriert sich auf die höheren Lagen der Insel, während die Küstenregionen trockener sind.


Natur und Landschaft


Die Landschaft von St. Helena ist vielfältig und beeindruckend. Die Insel ist vulkanischen Ursprungs und wird von dramatischen Klippen, tiefen Tälern und einer grünen, hügeligen Innenlandschaft geprägt. Die Küste ist schroff und bietet beeindruckende Ausblicke auf den Atlantik.


Zu den natürlichen Highlights zählen:



  • Diana’s Peak Nationalpark: Der höchste Punkt der Insel (823 Meter) und ein Paradies für Wanderer. Hier befinden sich seltene Pflanzenarten, die nur auf St. Helena vorkommen.

  • Jacob’s Ladder: Eine steile Treppe mit 699 Stufen, die Jamestown, die Hauptstadt der Insel, mit den oberen Siedlungen verbindet.

  • Lot’s Wife’s Ponds: Natürliche Pools an der Küste, die bei Ebbe zum Schwimmen einladen.


Die Insel ist bekannt für ihre reiche Artenvielfalt, darunter zahlreiche endemische Pflanzen und Tiere. Der St. Helena-Regenvogel, auch als „Wirebird“ bekannt, ist das nationale Symbol und ein Beispiel für die einzigartigen Arten der Insel.


Kultur und Geschichte


Die Geschichte von St. Helena ist eng mit ihrer Lage im Südatlantik verbunden. Die Insel wurde 1502 von den Portugiesen entdeckt, später von den Niederländern genutzt und schließlich 1659 von der Britischen Ostindien-Kompanie übernommen. St. Helena diente als strategischer Stützpunkt für Handelsschiffe, die zwischen Europa, Afrika und Asien verkehrten.


Die wohl bekannteste historische Episode der Insel ist die Gefangenschaft Napoleons Bonaparte, der 1815 nach seiner Niederlage in der Schlacht bei Waterloo auf die Insel verbannt wurde. Napoleon lebte bis zu seinem Tod 1821 in Longwood House, das heute ein Museum ist und zu den Hauptsehenswürdigkeiten der Insel zählt.


Die Hauptstadt Jamestown, eine malerische Stadt mit kolonialer Architektur, ist das kulturelle Zentrum der Insel. Hier finden Besucher Museen, kleine Geschäfte und freundliche Bewohner, die stolz auf die Geschichte und Traditionen ihrer Heimat sind.


Freizeitaktivitäten und Sehenswürdigkeiten


St. Helena bietet zahlreiche Aktivitäten, die von historischen Erkundungen bis hin zu Outdoor-Abenteuern reichen:



  • Wandern: Die Insel verfügt über ein Netz gut markierter Wanderwege, die durch malerische Landschaften führen. Besonders beliebt ist die Route zum Diana’s Peak.

  • Tauchen und Schnorcheln: Die klaren Gewässer rund um die Insel bieten spektakuläre Möglichkeiten, Korallenriffe, Wracks und tropische Fische zu entdecken.

  • Walbeobachtung: Zwischen Juni und Dezember ziehen Buckelwale durch die Gewässer der Insel, ein faszinierendes Erlebnis für Naturliebhaber.


Ein Besuch im Napoleon-Museum und Longwood House ist ein Muss für Geschichtsinteressierte. Auch das Plantation House, die Residenz des Gouverneurs, wo die berühmte Riesenschildkröte Jonathan lebt, ist eine der Attraktionen.


Kulinarik und lokale Spezialitäten


Die Küche von St. Helena spiegelt ihre Isolation und die Einflüsse verschiedener Kulturen wider. Zu den typischen Gerichten gehören:



  • Fishcakes: Hergestellt aus frischem Fisch, Kartoffeln und Gewürzen, sind sie ein fester Bestandteil der lokalen Küche.

  • Plo: Ein herzhaftes Reisgericht, das oft mit Fleisch, Gemüse und Gewürzen zubereitet wird.

  • Köstlichkeiten aus dem Meer: Frischer Thunfisch und Wahoo sind Hauptbestandteile vieler Mahlzeiten.


Lokale Märkte und Restaurants bieten Besuchern die Gelegenheit, diese Spezialitäten zu genießen und gleichzeitig die Gastfreundschaft der Inselbewohner zu erleben.


Nachhaltigkeit und Naturschutz


St. Helena setzt stark auf Nachhaltigkeit und den Schutz ihrer einzigartigen Natur. Projekte zur Wiederaufforstung und zum Erhalt endemischer Arten spielen eine wichtige Rolle. Der Tourismus wird bewusst klein gehalten, um die natürliche und kulturelle Integrität der Insel zu bewahren.


Besucher werden ermutigt, verantwortungsvoll zu reisen, die Umwelt zu respektieren und die lokale Wirtschaft zu unterstützen. Geführte Touren und Bildungsprogramme fördern das Bewusstsein für die Bedeutung der Insel als Lebensraum für seltene Arten und als historisches Erbe.